Skoliosetherapie bei einer Patientin
Vor ein paar Wochen kam eine junge Studentin wegen ihrer Skoliose zu mir in Behandlung.
In ihrem Fall gibt es zwei Hauptkrümmungsbögen: Einer davon ist im Brustwirbelsäulenbereich, der andere im Lendenwirbelsäulenbereich. Das erste Mal wurde ihre Skoliose im Jugendalter bei einer Routineuntersuchung vom Schularzt erkannt.
Da die skoliotischen Verkrümmungen der Wirbelsäule in der Kindheit bzw. während des Knochenwachstums kaum Probleme machen, beschäftigte sich meine Patientin früher nicht wirklich mit diesem Thema.
Erst jetzt im Erwachsenenalter fingen bei ihr die ersten Beschwerden an.
In ihrer ersten Sitzung machte ich mir ein genaues Bild von ihren Verkrümmungen und gab ihr schon die ersten Tipps, wie sie zum Beispiel nach einem Arbeitstag ihre Wirbelsäule mit Hilfe von Reissäckchen (Lagerungsmaterial, welches man sich unter die Krümmungen legt) wieder in die „richtige“ Richtung zurückdrücken kann.
In der zweiten Einheit bekam sie dann eine Mappe von mir mit nach Hause, mit einer genauen Beschreibung ihres Skoliosemusters und mit Begriffserklärungen, die in der Schroth-Therapie verwendet werden. Schon in der zweiten Sitzung konnte ich das Raffen vom Lendenwulst (hintere Auswölbung im Lendenwirbelsäulenbereich) und vom Paket/ Rippenbuckel (hintere Auswölbung im Brustwirbelsäulenbereich) im Stand anleiten.
Mit Hilfe von Fotos und Videos kann man sehr gut erkennen wie sich ihre Wirbelsäule aufrichtet und sie aus eigener Kraft ihre Wirbelsäulenabschnitte wieder in die richtige Richtung drehen kann. Nicht nur für mich ein wichtiges Tool zur Verlaufskontrolle, sondern auch für die Patientin ein schönes AHA-Erlebnis. Denn gerade bei der Behandlung von Skoliosen gilt: Hilfe zur Selbsthilfe!
Vielen lieben Dank an meine motivierte Patientin, dass ich ihre Fotos und Videos für meinen Blog Eintrag verwenden durfte.