Orthoptik in 1020 Wien

Orthoptikerin macht eine Übung mit einem Kind

Was genau ist Orthoptik?

Orthoptik ist ein medizinisches Fachgebiet, das sich auf die Untersuchung und Behandlung von Sehstörungen konzentriert, die auf Augenbewegungsprobleme und Schwierigkeiten bei der Koordination der Augen zurückzuführen sind. Orthoptist*innen sind speziell ausgebildete Fachleute in diesem Bereich und arbeiten eng mit Augenärzt*innen zusammen. Sie führen präzise Untersuchungen durch, um Augenbewegungen, die Binokularfunktion und die Sehschärfe zu beurteilen. Basierend auf diesen Untersuchungen entwickeln sie individuell angepasste Therapiepläne, um Sehprobleme zu behandeln und die Sehkraft der Patient*innen zu optimieren.
Die Orthoptik spielt eine entscheidende Rolle bei der Versorgung von Patient*innen mit Strabismus (Schielen), Amblyopie (faules Auge) und anderen Augenerkrankungen, die die Augenmuskulatur und das Binokularsehen betreffen. Insgesamt trägt die Orthoptik dazu bei, die Lebensqualität der Patient*innen zu verbessern, indem sie Sehprobleme diagnostiziert und effektive Therapien anbietet.

Die Geschichte der Orthoptik

Die Geschichte der Orthoptik reicht zurück in die Antike, wobei die ersten Erwähnungen von Techniken zur Behandlung von Sehstörungen in altägyptischen, altgriechischen und römischen Texten zu finden sind. Es wurden Methoden wie Okklusion (Abdecken eines Auges), Augenübungen und sogar primitive Brillen verwendet, um Sehprobleme zu korrigieren.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es verschiedene Ansätze zur Behandlung von Augenkrankheiten und Sehstörungen, doch die moderne Orthoptik entwickelte sich im späten 19. Jahrhundert als eigenständige Disziplin. Der französische Arzt Louis Émile Javal gilt als einer der Pioniere der Orthoptik. Er untersuchte die Bewegungen der Augen und entwickelte Techniken, um die Funktion der Augenmuskeln zu verbessern.

Die Entwicklung der Orthoptik beschleunigte sich im 20. Jahrhundert mit wichtigen Fortschritten in der Diagnose und Behandlung von Augenbewegungsstörungen und Sehschwächen. Insbesondere während der beiden Weltkriege gewann die Orthoptik an Bedeutung, da Kriegsverletzungen oft mit Sehproblemen einhergingen. In dieser Zeit wurde auch die Amblyopie-Behandlung („faules Auge“) intensiv erforscht.

Die Einführung von orthoptischen Prinzipien in die klinische Praxis führte zur Entwicklung standardisierter Tests und Übungen, die von Orthoptistinnen und Orthoptisten durchgeführt wurden, um Sehprobleme zu diagnostizieren und zu behandeln. Besonders im Bereich der Kinderaugenheilkunde spielte die Orthoptik eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung und Behandlung von Sehstörungen.

Mit dem Aufkommen moderner medizinischer Technologien wie Bildgebung und Computerunterstützung erweiterte sich das Feld der Orthoptik weiter. Die Diagnoseverfahren wurden präziser, und die Behandlungen konnten individuell auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten abgestimmt werden. Gleichzeitig entwickelte sich die Orthoptik zu einer eigenständigen Disziplin innerhalb der Augenheilkunde.

Heutzutage spielt die Orthoptik eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Augenbewegungsstörungen wie Schielen, unwillkürlichem Augenzittern, Doppelbildern und der Amblyopie. Orthoptist*innen arbeiten eng mit Augenärzt*innen zusammen, um eine umfassende Versorgung für Menschen aller Altersgruppen zu gewährleisten. Sie bieten gezielte Sehübungen, visuelles Training und Therapien an, um die Sehqualität zu optimieren und die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern.

Was genau macht eine Orthoptist*in?

Eine Orthoptist*in ist eine medizinische Fachkraft, die sich auf die Untersuchung und Behandlung von Störungen des visuellen Systems spezialisiert hat, insbesondere solche, die mit der Augenbewegung und dem Binokularsehen (dem Sehen mit beiden Augen gleichzeitig) zusammenhängen. Hier sind einige der Hauptaufgaben und Verantwortlichkeiten einer Orthoptist*in:

#1 Diagnose von Sehstörungen

Orthoptist*innen führen Untersuchungen durch, um Sehstörungen bei Patient*innen zu diagnostizieren. Dazu gehören Schielen (Strabismus), Amblyopie (Schwachsichtigkeit) und andere Augenprobleme, die das Binokularsehen beeinträchtigen können.

#2 Beurteiling der Augenbewegungen

Sie überprüfen die Fähigkeit der Augen, sich gleichzeitig und koordiniert zu bewegen, um ein einheitliches Bild zu erzeugen. Dies ist wichtig für die Wahrnehmung von Tiefe und das räumliche Sehen.

#3 Sehttraining und Therapie

Orthoptist*innen entwickeln individualisierte Therapiepläne, um Sehprobleme zu behandeln. Dies kann Übungen zur Stärkung der Augenmuskeln und zur Förderung des Binokularsehens umfassen.

#4 Anpassung von Prismen und Okklusion

Sie können Prismenbrillen oder Augenpflaster verschreiben und anpassen, um die Sehkorrektur zu unterstützen und die Behandlung von Schielen und anderen Sehstörungen zu erleichtern.

#5 Zusammenarbeit mit Augenärzt*innen

Orthoptist*innen arbeiten eng mit Augenärzt*innen und anderen medizinischen Fachkräften zusammen, um die bestmögliche Behandlung für Patient*innen sicherzustellen. Sie unterstützen Ärzt*innen bei der Diagnose und Behandlung von Augenkrankheiten.

#6 Patient*innenberatung

Sie informieren und beraten Patient*innen und deren Familien über die Diagnose und den Behandlungsverlauf sowie darüber, wie sie die empfohlenen Therapieübungen zu Hause durchführen können.

#7 Überwachung des Fortschritts

Orthoptist*innen verfolgen den Fortschritt der Patient*innen während der Behandlung, passen bei Bedarf Therapiepläne an und überwachen die Verbesserung der Sehfunktion.

Ist eine Orthoptist*in eine Augenärzt*in?

Es ist wichtig zu beachten, dass Orthoptist*innen keine Ärzt*innen sind. Es handelt sich um zwei verschiedene Berufsgruppen im Bereich der Augenheilkunde, die jedoch eng zusammenarbeiten.

Eine Augenärzt*in, auch bekannt als Ophthalmolog*in, ist eine Mediziner*in mit einer Facharztausbildung in der Augenheilkunde. Augenärzt*innen sind in der Lage, Augenkrankheiten zu diagnostizieren und zu behandeln, chirurgische Eingriffe an den Augen durchzuführen und allgemeine Augenversorgung anzubieten. Sie haben die Befugnis, Medikamente zu verschreiben und eine breite Palette von Augenerkrankungen zu behandeln.

Eine Orthoptist*in hingegen ist eine Spezialist*in für die Funktionsstörungen der Augenmuskulatur und des Binokularsehens. Sie sind dazu ausgebildet, Sehstörungen wie Strabismus (Schielen) und Amblyopie (faules Auge) zu diagnostizieren und zu behandeln. Orthoptist*innen führen Tests zur Messung der Augenbewegungen, der Binokularfunktion und der Sehschärfe durch. Sie können auch Sehübungen und Okklusionstherapie anwenden, um das Sehvermögen zu verbessern.

In der Regel arbeiten Orthoptist*innen in Zusammenarbeit mit Augenärzt*innen, um eine umfassende Versorgung für Patienten mit Sehproblemen sicherzustellen. Sie ergänzen die Dienste der Augenärzt*innen und konzentrieren sich auf spezifische Bereiche der Augenheilkunde.

Welche Krankheitsbilder kann unsere Orthoptistin behandeln?

In unserer Praxis in 1020 Wien, ist Frau Tatjana Walchhofer als Orthoptistin tätig und kümmert sich um Ihre Anliegen, falls Sie Hilfe benötigen. Als Orthoptistin besteht ihr Arbeitsalltag aus folgenden Bereichen:

– Paresen

Orthoptist*innen können Paresen der Augenmuskeln identifizieren und behandeln. Dies sind Lähmungen der Muskeln, die die Augenbewegungen steuern, und sie können zu Augenfehlstellungen und somit zu unterschiedlichen Beschwerden führen. 

– Doppelbilder

Die Untersuchung und Behandlung von Doppelbildern ist ein zentraler Bestandteil der orthoptischen Arbeit. Sie kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten und erfordert eine sorgfältige Diagnose und Therapie.

Akkommodationsbeschwerden

Orthoptist*innen können Patient*innen mit Akkommodationsproblemen helfen, bei denen Schwierigkeiten beim Scharfstellen auf unterschiedliche Entfernungen auftreten. Dies kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten.

visuelle Beschwerden nach Unfällen

Nach Unfällen, insbesondere solchen, die das Auge betreffen, können visuelle Probleme auftreten. Orthoptist*innen sind in der Lage, diese Probleme zu diagnostizieren und geeignete Behandlungspläne zu entwickeln.

Leseschwierigkeiten

Orthoptist*innen behandeln Leseschwierigkeiten (Dyslexie) durch Identifizierung von visuellen Problemen, entwickeln Therapiepläne zur Verbesserung der Lesefähigkeiten .


Folgende Therapeutin bietet Orthoptik an: